AG 4: Neuroonkologie
Im Workshop von Prof. Dr. Stummer beschäftigen wir uns mit dem Themenbereich Neuroonkologie, insbesondere den malignen hirneigenen Tumoren wie dem Glioblastom.
Hoch-maligne und gering differenzierte Tumore des zentralen Nervensystems wie das Glioblastom zeichnen sich durch eine infauste Prognose bei einer mittleren Überlebenszeit zwischen einigen Monaten und wenigen Jahren. Kurative Therapiemöglichkeiten stehen in der Regel nicht zur Verfügung. Die Behandlung besteht in der operativen Reduktion der Tumormasse, Radiatio und Chemotherapie.
Molekularpathologische Untersuchungen sind von therapeutischer und prognostischer Relevanz und zeigen eine Vielzahl möglicher genetischer Aberrationen.
Bei der neurochirurgischen Behandlung von bösartigen Hirntumoren spielt die fluoreszenz-gestützte Chirurgie mit 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) eine entscheidende Rolle. Diese Substanz reichert sich einige Stunden nach oraler Gabe im Hirntumor stark an und wird dort in einen fluoreszierenden Farbstoff umgewandelt. Während einer Operation kann dann dieser Farbstoff Licht einer spezifischen Wellenlänge zur Fluoreszenz angeregt werden, sodass sich Tumorgewebe deutlich von gesundem Hirngewebe abgrenzen lässt. Durch dieses Verfahren ist eine gezieltere Entfernung der Tumoren unter Schonung von gesundem Gewebe möglich. Hierdurch verlängert sich die Zeit des rezidivfreien Überlebens, wodurch die Prognose verbessert wird.
Im Rahmen dieses Workshops möchten wir die klinischen und diagnostischen Kennzeichen von Hirntumoren erarbeiten und fokussiert gegenwärtige und mögliche zukünftige Behandlungsoptionen diskutieren. Der Fokus liegt dabei auf interdisziplinären Therapiestrategien und innovativen Verfahren wie der neurochirugischen Resektion unter Verwendung von 5-ALA.